Modul 25-ISP1_2 Grundfragen der Sonderpädagogik und inklusiven Pädagogik sowie der Heterogenität und individuellen Förderung

Fakultät

Modulverantwortliche*r

Turnus (Beginn)

Jedes Semester

Leistungspunkte und Dauer

12 Leistungspunkte

Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.

Kompetenzen

Ziel dieses Moduls ist es, eine Einführung in grundlegende Fragen der Theorie und Geschichte der Sonderpädagogik und der inklusiven Pädagogik zu geben sowie die Befähigung zur Auseinandersetzung mit Theorien und ihre konzeptionelle Aufbereitung für berufsrelevante Situationen bezogen auf den Aspekt Heterogenität und individuelle Förderung zu vermitteln.

Die Studierenden

  • können die Entwicklung des Sonderschulsystems, besonders der Förderschule Lernen, nachvollziehen, in den Kontext des jeweiligen Bildungssystems einordnen und das historische Gewordensein des Sonder(Förder-)schulwesens und der Sonderpädagogik in ihrem Verhältnis zur allgemeinen Pädagogik kritisch reflektieren (1).
  • kennen wissenschaftstheoretische Modelle und Konzepte der Heil- und Sonderpädagogik und wissenschaftliche Forschungsmethoden im Kontext (sonder)pädagogischer Aufgabenfelder, insbesondere im Förderschwerpunkt Lernen, und können diese vergleichend diskutieren (2).
  • kennen internationale Klassifikationssysteme und Rechtsgrundlagen zu Behinderung und Inklusion und sind mit ethischen Grundfragen der Sonderpädagogik vertraut (3);
  • sind weiterhin in der Lage, zentrale Begriffe im Zusammenhang mit Behinderung und Beeinträchtigungen, insbesondere Lernbeeinträchtigungen, in ihren Zusammenhängen mit anderen Heterogenitätsdimensionen einzuordnen (4).

Integrationspädagogische und inklusive Theorien können in Bezug auf das Schulsystem beschrieben und vergleichend zum aktuellen allgemeinpädagogischen und sonderpädagogischen Diskurs reflektiert werden (5).

Die Studierenden

  • können individuelle Lernstände und Lernvoraussetzungen bei Kindern und Jugendlichen analysieren (6).
  • können Voraussetzungen, Bedingungen und Risikofaktoren für Erziehungs- und Bildungsprozesse mit geeigneten diagnostischen Mitteln erfassen und Fördermaßnahmen skizzieren (7).
  • können Möglichkeiten reflektierter Koedukation, interkultureller sowie integrativer Erziehung und Bildung beschreiben und einschätzen (8).

Lehrinhalte

In diesem Modul erfolgt eine einführende Auseinandersetzung mit historischen und theoretischen Grundlagen der Sonderpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Förderschwerpunkts Lernen. Des Weiteren werden die aktuellen Entwicklungen der inklusiven Pädagogik erarbeitet und vor dem Hintergrund sonderpädagogischer Theoriemodelle reflektiert sowie das Thema Heterogenität und individuelle Förderung behandelt.
Im Element 1 wird die historische Entwicklung der Heil- und Sonderpädagogik als Teil des Bildungswesens unter besonderer Berücksichtigung der Hilfsschule und ihrer Folgeinstitutionen präsentiert und kritisch diskutiert. Diskurse zur Integrationspädagogik und Inklusion im Schulsystem werden aus allgemein- und sonderpädagogischer Perspektive reflektiert.
Im Element 2 werden grundlegende theoretische Fragestellungen der Heil- und Sonderpädagogik sowie Fragen der Integration und Inklusion im Bildungssystem erarbeitet. Dabei wird besonders der Behinderungsbegriff aus verschiedenen Theorieperspektiven reflektiert. Konzepte und Institutionen der Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen werden in den Blick genommen und auf der Grundlage empirischer Untersuchungen auf ihre Relevanz und Effektivität hin untersucht.
In Element 3 wird das Thema Heterogenität und individuelle Förderung behandelt. In Hinblick auf die Heterogenitätsdimensionen Geschlechterzugehörigkeit, kultureller und sozialer Hintergrund, Leistungsstand und -vermögen, Interessen und soziale Situation müssen PädagogInnen Ungleichheiten wahrnehmen und adäquat damit umgehen, sowie Vielfalt als Chance verstehen und dort, wo es geht, produktiv nutzen. Unter Einbezug wissenschaftlicher Theorien, Erkenntnisse empirischer Forschung sowie der Erfahrungen der Studierenden aus dem Praxissemester soll das Thema Heterogenität vertiefend behandelt werden. Es werden Verfahren der Diagnostik, Methoden der individuellen Förderung und Formen der Differenzierung thematisiert und analysiert sowie Probleme der Umsetzung reflektiert und erörtert.
Im Element 4 sollen Fragen aus den Vorgängerelementen vertiefend bearbeitet werden. Hier wird die benotete Modulprüfung erbracht.

Empfohlene Vorkenntnisse

(Paralleler) Besuch der Vorlesung "Einführung in die Sonderpädagogik und inklusive Pädagogik" im Fachlichen Grundlagenmodul (BiWi 2).

Notwendige Voraussetzungen

Erläuterung zu den Modulelementen

Portfolio:
Das Portfolio bezeichnet eine Zusammenstellung von Dokumenten, die den Lernverlauf eines Individuums beschreiben bzw. dokumentieren. Portfolios dienen dazu, Lernerfahrungen und -erfolge zu erfassen und Lernstrategien zu planen. Mit Hilfe des Portfolios sollen die Arbeitsergebnisse eines Studierenden aus einer Veranstaltung/einem Modul dokumentiert werden. Ein Portfolio kann verschiedene Arbeiten von Exzerpten und Literaturrecherchen bis zu Lerntagebüchern oder Referaten enthalten. Die DozentInnen entscheiden jeweils, welche Leistungen für das Portfolio zu erbringen sind, dies kann je nach didaktischem Konzept der Veranstaltung/des Moduls für alle Studierenden gleich sein, es kann aber auch individuell vereinbart werden.
Die Bewertung des Portfolios erfolgt abschließend aufgrund einer Gesamtbetrachtung der Sammlung.

Modulstruktur: 3 SL, 1 bPr 1

Veranstaltungen

E1: Theorie der Sonderpädagogik und inklusiven Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Förderschwerpunkts Lernen
Art Seminar
Turnus SoSe
Workload5 90 h (30 + 60)
LP 3 [SL]
E2: Die Geschichte der Heil- und Sonderpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Förderschwerpunktes Lernen
Art Seminar
Turnus SoSe
Workload5 90 h (30 + 60)
LP 3 [SL]
E3: Heterogenität und individuelle Förderung
Art Seminar
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 60 h (30 + 30)
LP 2 [SL]
E4: Vertiefung theoretischer und historischer Grundfragen der Sonderpädagogik und inklusiven Pädagogik
Art Angeleitetes Selbststudium
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 120 h (30 + 90)
LP 4 [Pr]

Studienleistungen

Zuordnung Prüfende Workload LP2
Lehrende der Veranstaltung E1: Theorie der Sonderpädagogik und inklusiven Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Förderschwerpunkts Lernen (Seminar)

Die Studienleistung dient der Einübung einer reflexiven und diskursiven Haltung zu den in der Veranstaltung behandelten Themen und hat im Hinblick auf die im Modul verankerten Kompetenzen einübenden und vertiefenden Charakter. Eine Studienleistung ist das Anfertigen einer Aufgabe zu Übungszwecken.
Aktive Mitgestaltung der Veranstaltung in Form eines Kurzvortrags, einer Seminargestaltung, einer Vorstellung von Gruppenarbeitsergebnissen, einer prozessbegleitenden Dokumentation (Lerntagebuch) oder einer in Aufwand (60h) und Umfang entsprechenden anderen Form nach Maßgabe der/des jeweiligen Lehrenden. Ziel der Studienleistung ist die individuelle Dokumentation und Reflexion der bearbeiteten Themen und erworbenen Konzeptionen gemäß Kompetenzbeschreibungen 3, 4, 5.

siehe oben siehe oben
Lehrende der Veranstaltung E2: Die Geschichte der Heil- und Sonderpädagogik unter besonderer Berücksichtigung des Förderschwerpunktes Lernen (Seminar)

Die Studienleistung dient der Einübung einer reflexiven und diskursiven Haltung zu den in der Veranstaltung behandelten Themen und hat im Hinblick auf die im Modul verankerten Kompetenzen einübenden und vertiefenden Charakter. Eine Studienleistung ist das Anfertigen einer Aufgabe zu Übungszwecken.
Aktive Mitgestaltung der Veranstaltung in Form eines Kurzvortrags, Protokolls, einer prozessbegleitenden Dokumentation (Portfolio, Lerntagebuch) oder einer in Aufwand (60h) und Umfang entsprechenden anderen Form nach Maßgabe der/des Lehrenden. Ziel der Studienleistung ist die individuelle Dokumentation und Reflexion der erarbeiteten geschichtlichen und theoretischen Grundlagen gemäß Kompetenzbeschreibungen 1, 2.

siehe oben siehe oben
Lehrende der Veranstaltung E3: Heterogenität und individuelle Förderung (Seminar)

Die Studienleistung dient der Einübung einer reflexiven und diskursiven Haltung zu den in der Veranstaltung behandelten Themen und hat im Hinblick auf die im Modul verankerten Kompetenzen einübenden und vertiefenden Charakter. Eine Studienleistung ist das Anfertigen einer Aufgabe zu Übungszwecken. Übungsaufgaben können beispielsweise sein: Die Vorbereitung und Durchführung einer Gruppenarbeit, die Vorbereitung und Durchführung einer mündlichen Präsentation, eine Argumentationsrekonstruktion, die Zusammenfassung eines Textes etc.
Für alle Studienleistungen gilt, dass schriftliche Beiträge im Umfang von höchstens 1200 Wörtern und mündliche Beiträge im Umfang von höchstens 20 Minuten verlangt werden.
Ziel der Studienleistung ist die individuelle Dokumentation und Reflexion der bearbeiteten Themen und erworbenen Konzeptionen gemäß Kompetenzbeschreibungen 6, 7, 8.

siehe oben siehe oben

Prüfungen

Hausarbeit o. Referat mit Ausarbeitung

Die benotete Modulprüfung wird im Rahmen der modulbezogenen Vertiefung erbracht. In Absprache mit den jeweils anbietenden Lehrenden stehen folgende Erbringungsformen zur Wahl:

  • Mündliche Prüfung im Umfang von höchstens 30 Minuten,
  • Hausarbeit im Umfang von höchstens 4.500 Wörtern,
  • Mündliche Präsentation mit einer schriftlichen Ausarbeitung im Umfang von höchstens 2.500 Wörtern,
  • Portfolios, die verschiedene mediale Formen zusammen führen.

In diesen Studiengängen wird das Modul verwendet:

Studiengang Variante Profil Empf. Beginn 3 Dauer Bindung 4
Erziehungswissenschaft Integrierte Sonderpädagogik mit dem Berufsziel Lehramt für sonderpädagogische Förderung / Master of Education [FsB vom 31.07.2015 mit Änderung vom 02.10.2017] Erziehungswissenschaft Integrierte Sonderpädagogik mit dem Berufsziel Lehramt für sonderpädagogische Förderung Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschule 1. o. 2. ein oder zwei Semes­ter Pflicht

Automatische Vollständigkeitsprüfung

In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.


Legende

1
Die Modulstruktur beschreibt die zur Erbringung des Moduls notwendigen Prüfungen und Studienleistungen.
2
LP ist die Abkürzung für Leistungspunkte.
3
Die Zahlen in dieser Spalte sind die Fachsemester, in denen der Beginn des Moduls empfohlen wird. Je nach individueller Studienplanung sind gänzlich andere Studienverläufe möglich und sinnvoll.
4
Erläuterungen zur Bindung: "Pflicht" bedeutet: Dieses Modul muss im Laufe des Studiums verpflichtend absolviert werden; "Wahlpflicht" bedeutet: Dieses Modul gehört einer Anzahl von Modulen an, aus denen unter bestimmten Bedingungen ausgewählt werden kann. Genaueres regeln die "Fächerspezifischen Bestimmungen" (siehe Navigation).
5
Workload (Kontaktzeit + Selbststudium)
SL
Studienleistung
Pr
Prüfung
bPr
Anzahl benotete Modul(teil)prüfungen
uPr
Anzahl unbenotete Modul(teil)prüfungen
Diese Leistung kann gemeldet und verbucht werden.