Modul 30-MGS-4 Hauptmodul 3: Arbeit und gesellschaftliche Transformationen

Fakultät

Modulverantwortliche*r

Turnus (Beginn)

Jedes Semester

Leistungspunkte und Dauer

12 Leistungspunkte

Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.

Kompetenzen

Die Studierenden erwerben in diesem Modul Kenntnisse über den historisch jeweils spezifischen Zusammenhang von Gesellschaftsordnung und Geschlechterordnung. Sie lernen, die gegenwärtigen Transformationsprozesse in den Geschlechterverhältnissen im Kontext von Ökonomie/Markt, (Rechts-) Normen, Staat und Zivilgesellschaft zu verstehen und als konstitutiven Aspekt von Gesellschaftsformationen zu analysieren.
Besondere Kenntnisse eigenen sich die Studierenden in diesem Modul über die Bedeutung von Arbeit und Arbeitsteilung für die hierarchischen Geschlechterverhältnisse an. Sie erwerben einen fundierten Überblick über Theorien geschlechtlicher Arbeitsteilung, Theorien der Arbeitsmarktsegregation und der geschlechterbezogenen Organisationsforschung. Weiterhin lernen sie, die historische Entwicklung und die aktuelle Relevanz geschlechtlicher Arbeitsteilungen auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen zu verstehen (individuelle und private Lebensformen, Organisationen, nationaler und internationaler Arbeitsmarkt). Die Studierenden können im Anschluss an dieses Modul die Auswirkungen erkennen, die die Dynamiken internationaler Arbeitsteilung im Kontext globaler ökonomischer Restrukturierung von Arbeitsmärkten auf die Geschlechter haben.
Schließlich vertiefen die Studierenden die Fähigkeit, existierende Ansätze zu Veränderungen der Geschlechterverhältnisse sowohl auf ihre theoretischen Prämissen, als auch auf ihre Umsetzung in der Praxis hin einzuschätzen. Sie sind in der Lage, Vorschläge für staatlich-administrative Steuerungsprozesse und konkrete sozialpolitische Maßnahmen hin zu einer geschlechterdemokratischen Gesellschaft zu entwickeln.

Lehrinhalte

Dieses Modul richtet sich auf die Herstellung von Geschlecht und Geschlechterdifferenzen durch die gesellschaftliche Aufteilung von Haus-, Sorge- und Erwerbsarbeit, die Prozesse der Arbeitsmarktsegregation und die geschlechtliche Strukturierung von Organisationen. Anhand von Theorien und empirischen Untersuchungen wird diskutiert, wie sich Differenzen und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in privaten Lebensformen, in Organisationen und auf dem (nationalen und internationalen) Arbeitsmarkt reproduzieren oder auch verändern. Je nachdem, welche dieser Ebenen im Seminar betrachtet wird, liegt der Schwerpunkt auf Forschungen zur Arbeitsteilung in Familien und anderen privaten Lebensformen, auf der Forschung zur geschlechtlichen Segregation des Arbeitsmarktes oder auf der Organisationsforschung. Dabei können auch Diskurse und kulturelle Repräsentationen thematisiert werden, die zur Reproduktion oder zum Wandel der binären Geschlechterordnung beitragen.

In diesem Modul werden auch Seminare angeboten, in denen es um den Zusammenhang von sozialstrukturellen und ökonomischen Entwicklungen und der geschlechtlichen und ethnischen Arbeitsteilung geht. Gefragt wird in beide Richtungen: Wie wirken sich die Transformationsprozesse der Ökonomie, die Entstehung globalisierter Märkte und der Wohlfahrtsstaaten auf die Geschlechterordnung und das Geschlechterregime aus? Und umgekehrt: Wie wirken sich Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen auf die gesellschaftliche Arbeitsteilung und Gesellschaft aus?

Sodann können in Seminaren auch die Partizipation zivilgesellschaftlicher AkteurInnen und deren Handlungsstrategien zur Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse aufgegriffen werden, wie z. B. Frauenbewegungen und Frauenorganisationen auf nationaler, supranationaler und internationaler Ebene. Anhand aktueller Thematisierungsweisen von Geschlecht (wie Gender Mainstreaming, Diversity, Work-Life-Balance) werden auch Eingriffsspielräume und Handlungskompetenzen für Organisationsentwicklungsprozesse diskutiert und die Bandbreite an Gestaltungs- und Interventionsmöglichkeiten zum Abbau von ungleichheitsrelevanten Geschlech-terdifferenzen vorgestellt und diskutiert.

Zu den verschiedenen Themenbereichen werden abwechselnd Seminare angeboten.

Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Notwendige Voraussetzungen

Erläuterung zu den Modulelementen

Modulstruktur: 2 SL, 1 bPr 1

Veranstaltungen

Seminar 1
Art Seminar
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 120 h (30 + 90)
LP 4 [SL]
Seminar 2
Art Seminar
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 120 h (30 + 90)

Studienleistungen

Zuordnung Prüfende Workload LP2
Lehrende der Veranstaltung Seminar 1 (Seminar)

Beteiligung an Gruppenarbeiten (u.a. Bearbeitung von Übungsaufgaben, Entwicklung von Forschungsdesigns, Datenerhebung und Auswertung), Moderations- oder Protokolltätigkeit und Referate nach Vorgaben der/des Dozent/in. Die Studienleistung dient der kommunikativen (schriftlichen und/oder mündlichen) Einübung und dem Erlernen der zu erwerbenden Kompetenz mit Fokus auf die Interaktionssituation des Seminars. Die Studienleistung ist Teil des Selbststudiums und der Präsenzzeit und entspricht in etwa einem Zeitaufwand 30 Stunden.

siehe oben siehe oben
Lehrende der Veranstaltung Seminar 2 (Seminar)

Beteiligung an Gruppenarbeiten (u.a. Bearbeitung von Übungsaufgaben, Entwicklung von Forschungsdesigns, Datenerhebung und Auswertung), Moderations- oder Protokolltätigkeit und Referate nach Vorgaben der/des Dozent/in. Die Studienleistung dient der kommunikativen (schriftlichen und/oder mündlichen) Einübung und dem Erlernen der zu erwerbenden Kompetenz mit Fokus auf die Interaktionssituation des Seminars. Die Studienleistung ist Teil des Selbststudiums und der Präsenzzeit und entspricht in etwa einem Zeitaufwand 30 Stunden.

siehe oben siehe oben

Prüfungen

Hausarbeit o. Referat mit Ausarbeitung
Zuordnung Prüfende Lehrende der Veranstaltung Seminar 2 (Seminar)
Gewichtung 1
Workload 120h
LP2 4

Die Studierenden können wählen, in welcher Form sie den Erwerb der modulspezifischen Kompetenzen nachweisen. Zur Auswahl für die benotete Modulprüfung stehen die folgenden Erbringungsformen:

  • Mündliche Präsentation (15-20 Minuten) mit einer schriftlichen Ausarbeitung im Umfang von 8-10 Seiten
  • Schriftliche Hausarbeit im Umfang von 20-25 Seiten

Beide können sich wahlweise mit Theorien geschlechtlicher Arbeitsteilung, der Arbeitsmarktsegregation und der geschlechterbezogenen Organisationsforschung sowie mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen beschäftigen oder aber eine empirische Fragestellung aus dem Themenfeld des Moduls bearbeitet.

Die Prüfung wird von der Lehrperson von Seminar 2 abgenommen.

In diesen Studiengängen wird das Modul verwendet:

Studiengang Empf. Beginn 3 Dauer Bindung 4
Gender Studies „Interdisziplinäre Forschung und Anwendung“ / Master of Arts [FsB vom 22.07.2013 und Änderungen vom 02.03.2015, 01.03.2016 und 03.05.2023] 1. o. 2. o. 3. ein oder zwei Semes­ter Pflicht

Automatische Vollständigkeitsprüfung

In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.


Legende

1
Die Modulstruktur beschreibt die zur Erbringung des Moduls notwendigen Prüfungen und Studienleistungen.
2
LP ist die Abkürzung für Leistungspunkte.
3
Die Zahlen in dieser Spalte sind die Fachsemester, in denen der Beginn des Moduls empfohlen wird. Je nach individueller Studienplanung sind gänzlich andere Studienverläufe möglich und sinnvoll.
4
Erläuterungen zur Bindung: "Pflicht" bedeutet: Dieses Modul muss im Laufe des Studiums verpflichtend absolviert werden; "Wahlpflicht" bedeutet: Dieses Modul gehört einer Anzahl von Modulen an, aus denen unter bestimmten Bedingungen ausgewählt werden kann. Genaueres regeln die "Fächerspezifischen Bestimmungen" (siehe Navigation).
5
Workload (Kontaktzeit + Selbststudium)
SL
Studienleistung
Pr
Prüfung
bPr
Anzahl benotete Modul(teil)prüfungen
uPr
Anzahl unbenotete Modul(teil)prüfungen
Diese Leistung kann gemeldet und verbucht werden.