Modul 22-M-4.4.15 Profilmodul "Gesellschaft - Wissen - Umwelt"

Fakultät

Modulverantwortliche*r

Turnus (Beginn)

Jedes Semester

Leistungspunkte und Dauer

15 Leistungspunkte

Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.

Kompetenzen

• Befähigung, in kritischer Rezeption der grundlegenden Forschungspositionen eigenständig eine tragfähige und in ihrer Reichweite angemessene Fragestellung zu einem Thema der Geschichte der Beziehungen von Gesellschaft, Wissen und Umwelt zu entwickeln und zu explizieren
• Befähigung, sich kritisch mit Kultur- und Gesellschaftstheorien auseinanderzusetzen, die für die Erforschung der Geschichte von Gesellschaft, Wissen und Umwelt relevant sind
• selbsttätige Erschließung des historischen Kontextes, der sachlichen und theoretischen Voraussetzungen sowie des systematischen Zusammenhangs von Themen der Geschichte von Gesellschaft, Wissen und Umwelt
• selbstständige Recherche und kritische Kontextualisierung von Quellen und spezieller Forschungsliteratur zur Geschichte von Gesellschaft, Wissen und Umwelt
• dem Gegenstand angemessene Anwendung der wesentlichen analytischen Methoden der Geschichte von von Gesellschaft, Wissen und Umwelt
• Befähigung zur kritischen Reflexion des eigenen Analysewegs und der eigenen Interpretationen
• inhaltlich, sprachlich und formal korrekte und angemessene Präsentation der Ergebnisse in schriftlicher und mündlicher Form

Lehrinhalte

Das Profilmodul „Gesellschaft – Wissen – Umwelt“ ermöglicht den Studierenden innerhalb des Masterstudiengangs Geschichtswissenschaft eine Schwerpunktsetzung auf das sich wandelnde Verhältnis von Natur und Gesellschaft als zwei miteinander verwobenen und in einer produktiven Wechselwirkung zueinander stehenden geschichtlichen Dimensionen. In jüngster Zeit ist diese Thematik etwa durch das Konzept des Anthropozäns – einer neuen geologischen Epoche, die menschlichen Einflüssen entscheidendes Gewicht bei der Umformung der Erde zumisst – ins Zentrum einer neuartigen Konstellation der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in ihren Bezügen zu den Natur- und Technikwissenschaften gerückt. Zentral hierfür sind wirtschaftliche Zusammenhänge, sowohl in Bezug auf den globalen Handel als auch vor allem auf Industrialisierung und die Geschichte des (globalen) Kapitalismus. Eine weitere wichtige Rolle kommt Wissensformen zu, die konstituierende und vermittelnde Aufgaben zwischen Wirtschaft und Arbeit, Technik und Wissenschaft, Sozial- und Ordnungspolitik und zunehmend Umwelt- und Klimapolitik (Global Governance) wahrnehmen. Gleichzeitig werden diese Verflechtungen von Wirtschaft, Wissen, Technik und Gesellschaft aus einer dekolonialen Perspektive kritisch reflektiert. Ziel ist es, die historischen Dynamiken vormoderner und moderner Gesellschaften mit Hilfe dieser Wechselbezüge besser zu verstehen und darzustellen.

Seminar und Historische Kontextualisierung sind eng aufeinander bezogen und werden in der Regel in einem Semester absolviert. Beide Veranstaltungen können auch zu einem vierstündigen Block zusammengezogen werden, in dem konsekutiv mit verschiedenen Lehr-/Lernformen gearbeitet wird.
Im Seminar werden Aspekte der Geschichte der Bezüge von Gesellschaft, Wissen und Umwelt problemorientiert, theoriegeleitet und forschungsnah behandelt. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit stehen der kritische und selbstständige Umgang mit Quellen und Forschungsliteratur, den relevanten Theorien sowie die Einordnung der oft speziellen Probleme in einen übergreifenden Analyserahmen. Ziel ist die Entwicklung relevanter Fragestellungen zu einem ausgewählten Problembereich sowie eine in ihrer Komplexität angemessene Rekonstruktion historischer Zusammenhänge.
Die Historische Kontextualisierung vermittelt vertieftes problem- und forschungsorientiertes Wissen zum Thema des Seminars und ordnet dieses in breitere Zusammenhänge ein.
Im Kolloquium geben auswärtige und interne Referent*innen durch wissenschaftliche Vorträge Einblicke in ihre aktuellen Forschungsarbeiten. Der regelmäßige aktive Besuch des Kolloquiums erweitert den Blick für unterschiedliche Forschungsansätze und -praktiken. Durch ihre Beteiligung an der Diskussion reflektieren die Teilnehmer*innen aktuelle Forschungskonzepte und erlernen die Regeln und Standards wissenschaftlicher Kommunikation.

Empfohlene Vorkenntnisse

Notwendige Voraussetzungen

Erläuterung zu den Modulelementen

Historische Kontextualisierung und Seminar stehen in einem engen inhaltlichen Zusammenhang und werden im ekvv als Pakete ausgewiesen. Da sich die Modulprüfung auf beide Veranstaltungen bezieht, ist der Besuch beider zusammengehöriger Lehrveranstaltungen Voraussetzung für das erfolgreiche Absolvieren der Modulprüfung.

Modulstruktur: 3 SL, 1 bPr 1

Veranstaltungen

Historische Kontextualisierung
Art Seminar
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 90 h (30 + 60)
LP 3 [SL]
Kolloquium
Art Kolloquium
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 90 h (30 + 60)
LP 3 [SL]
Masterseminar
Art Seminar
Turnus WiSe&SoSe
Workload5 120 h (30 + 90)

Studienleistungen

Zuordnung Prüfende Workload LP2
Lehrende der Veranstaltung Historische Kontextualisierung (Seminar)

Präsentation (10-15 Minuten mit Tischvorlage) eines Forschungsbeitrags bzw. einer Quelle oder eine schriftliche Ausarbeitung nach Maßgabe des/der Veranstalters/in

siehe oben siehe oben
Lehrende der Veranstaltung Kolloquium (Kolloquium)

Nach Maßgabe der*des Veranstalters*in: Kolloquiumsjournal, in dem die Themen der besuchten Kolloquiumssitzungen dokumentiert und für fünf Sitzungen in Stichworten eigene Fragen und oder Kommentare zum Vortrag notiert werden oder Protokoll zu einer Kolloquiumssitzung.

siehe oben siehe oben
Lehrende der Veranstaltung Masterseminar (Seminar)

Referat (20-30 Minuten) mit Thesenpapier zur Vorbereitung der Modulprüfung: Vorstellung des Hausarbeitskonzepts oder eine gleichwertige schriftliche Studienleistung nach Maßgabe des Lehrenden (Konzeptpapier, 3-4 Seiten)

siehe oben siehe oben

Prüfungen

Hausarbeit
Zuordnung Prüfende Lehrende der Veranstaltung Masterseminar (Seminar)
Gewichtung 1
Workload 150h
LP2 5

Die Hausarbeit im Umfang von 50.000 - 60.000 Zeichen geht aus dem Seminar hervor, bezieht aber Gegenstände der "Historischen Kontextualisierung" ein. Bearbeitet wird ein eigenständig gewähltes Thema.

In diesen Studiengängen wird das Modul verwendet:

Studiengang Profil Empf. Beginn 3 Dauer Bindung 4
Geschichtswissenschaft / Master of Arts [FsB vom 01.04.2021 mit Änderungen vom 15.11.2022 und 03.05.2023] Allgemeine Geschichte 2. o. 3. ein Semes­ter Wahl­pflicht
Geschichtswissenschaft / Master of Arts [FsB vom 01.04.2021 mit Änderungen vom 15.11.2022 und 03.05.2023] Gesellschaft - Wissen - Umwelt 2. o. 3. ein Semes­ter Pflicht

Automatische Vollständigkeitsprüfung

In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.


Legende

1
Die Modulstruktur beschreibt die zur Erbringung des Moduls notwendigen Prüfungen und Studienleistungen.
2
LP ist die Abkürzung für Leistungspunkte.
3
Die Zahlen in dieser Spalte sind die Fachsemester, in denen der Beginn des Moduls empfohlen wird. Je nach individueller Studienplanung sind gänzlich andere Studienverläufe möglich und sinnvoll.
4
Erläuterungen zur Bindung: "Pflicht" bedeutet: Dieses Modul muss im Laufe des Studiums verpflichtend absolviert werden; "Wahlpflicht" bedeutet: Dieses Modul gehört einer Anzahl von Modulen an, aus denen unter bestimmten Bedingungen ausgewählt werden kann. Genaueres regeln die "Fächerspezifischen Bestimmungen" (siehe Navigation).
5
Workload (Kontaktzeit + Selbststudium)
SL
Studienleistung
Pr
Prüfung
bPr
Anzahl benotete Modul(teil)prüfungen
uPr
Anzahl unbenotete Modul(teil)prüfungen
Diese Leistung kann gemeldet und verbucht werden.