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Herr apl. Prof. i.R. Dr. Werner Hennings

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Kontakt

1. Fakultät für Soziologie / Personen / Emeritierte und pensionierte WissenschaftlerInnen

(ehem.) Abteilung Geographie

E-Mail
werner.hennings@uni-bielefeld.de  
Telefon Sekretariat
+49 521 106-3365 Sekretariat zeigen
Büro
Gebäude X C3-110 Lage-/Raumplan
Erreichbarkeit

Di 14-15

 
Briefkasten
Nr. 371 im Gebäude X - Magistrale - Ebene C2

Curriculum Vitae

1970 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Schwerpunktprogramm "Theoriebildung und
Methodenentwicklung in der Linguistik am Institut für Allgemeine und Vergleichende
Sprachwissenschaften, Universität Kiel

1973 Mitglied der Aufbaukommission Oberstufen-Kolleg des Landes NRW ander Universität
Bielefeld für die Position Geographie

1974-2003 Akademischer Rat und Professor am Oberstufen-Kolleg für Geographie

seit 1982 Mitarbeit am Forschungsschwerpunkt und -Kolloquium Entwicklungssoziologie der Fakultät
für Soziologie der Universität Bielefeld mit zahlreichen
Feldforschungsaufenthalten in der

  • Südsee (insbesondere Samoa) und in
  • Afrika (insbesondere Ghana)

1982/83 Gastdozentur an der University of Waikato, Hamilton, Neuseeland

1998 und 2000 Gastprofessor an der Gadjah Mada University in Yogyakarta, Java, Indonesien

seit 2003 Professor der Sozialgeographie am Zentrum für Transnationalisierung und Entwicklung,
Fakultät für Soziologie, Universität Bielefeld

2008 Emeritus

Aktuelle Forschungsthemen

Werner Hennings/ Uwe Horst/ Jürgen Kramer:

Die Stadt als Bühne: Macht und Herrschaft im öffentlichen Raum von
Rom, Paris und London im 17. Jahrhundert

Das von Herbst 2012 bis Herbst 2014 laufende Projekt versteht sich als ein fächerübergreifender Forschungsansatz, die beteiligten Personen vertreten die Fächer Soziologie/ Sozialgeographie (Hennings), Geschichte (Horst) und Kulturwissenschaften (Kramer). Das Projekt wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert. Knapp zusammengefasst gehen die Arbeiten von der folgenden Hypothese aus:

„Landschaften (und Räume) sind Texte, die von in gesellschaftliche Prozesse eingebundenen Individuen und Gruppen geschrieben und gelesen werden“ (Knox/ Marston 2001: 276). In diesem Sinne können sie als das räumliche „Archiv einer Gesellschaft“ (Löw 2001: 18) angesehen werden, in dem sich deren Kultur(en) widerspiegeln. Die Geschichten der Stadt Rom, Paris und London lassen sich in verschiedene historische Epochen und Herrschaftssysteme unterteilen, deren Exponate die Städte auch räumlich und architektonisch nachhaltig geprägt haben. Jede Epoche, jedes Herrschaftssystem und auch alle ambitionierten, nach Macht, Ruhm und Ehre strebenden Herrscher haben durch bestimmte räumliche Anordnungen und architektonische Ensembles Botschaften an Zeitgenossen und Nachwelt hinterlassen, „räumliche Texte“, die sie mittels kognitiver Bilder und deren symbolischer Aufladung zur Herstellung, Legitimierung und Stabilisierung ihrer gesellschaftlichen Macht und Herrschaft zu nutzen beabsichtigten. Im Mittelpunkt des Raum schaffenden Interesses des 17. Jahrhunderts steht jetzt nicht mehr der gesamtstädtische Zusammenhang der Renaissance, sondern eine kleinräumige Inszenierung von Plätzen zu Bühnen, „beladen mit Dekor“ (Delfante). Ziel war eine Verschönerung und Öffnung von Straßen und Plätzen zu Schaufenstern und Bühnen der Macht, die in ihrer symbolischen Wirkung eine Atmosphäre des Staunens, der Faszination und des kulturellen und gesellschaftlichen Halts, der Zugehörigkeit und der Identität vermitteln, aber zugleich die bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse reproduzieren und legitimieren sollten.

Werner Hennings:

"Wiederaufbau eines Dorfes in Samoa: Poutasi nach dem Tsunami von 2009 - immer noch ein räumliches Symbol lokaler gesellschaftlicher Identität?"

(gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschft, Beginn der Förderung: Juni 2015)

Ende September 2009 zerstörte ein Tsunami fast alle Dörfer an der Südküste der Insel Upolu (Samoa). Eine von mir 2006 durchgeführte und von der DFG geförderte Untersuchung („Localising Globalisation: Sozialräumliche Veränderungen in Samoa“) hatte u.a. ergeben, dass die räumlich-architektonische Struktur des Dorfes Poutasi, zentral an der Südküste von Upolu gelegen, als ein „narrativer Raum“ angesehen werden kann, der für die örtlichen Einwohner und die samoanische Gesellschaft und Kultur eine Botschaft bereit hält. Die „räumliche Erzählung“ des Dorfes Poutasi kann als ein Spiegel der samoanischen Mythologie und sozialen Ordnung gelesen werden; der räumliche Text erzählt vom Mythos und von der gesellschaftlichen Hierarchie der Familien des Dorfes (faalupega) und seiner sozialräumlichen Hinwendung zur Moderne: der Dorfgrundriss als räumliches Symbol einer lokalen Identität. Die Untersuchung will erkunden, welchen räumlichen Mustern der Wiederaufbau gefolgt ist und an welchen Leitbildern sich die Dorfbewohner dabei orientiert haben. Zur Erreichung seiner Ziele nimmt sich das Vorhaben methodisch drei Arbeitsschritte vor: (a) Beschaffung und Auswertung verfügbarer Luftbilder der Jahre vor und nach dem Tsunami, (b) eine detaillierte Kartierung der heutigen Siedlungsstruktur und deren Vergleich mit vorangegangenen von mir durchgeführten Kartierungen und (c) eine Befragung ausgewählter Familienoberhäupter (matai) zu ihren Zielen und Leitbildern für den Wiederaufbau.

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