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Herr Prof. Dr. Tobias Werron

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1. Fakultät für Soziologie / Personen / Professorinnen und Professoren

Professur Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie

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338 X-Magistrale - Ebene C2

2. Fakultät für Soziologie / Arbeitsbereiche / Arbeitsbereich 1 - Soziologische Theorie

Professur Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie

3. Institut für Weltgesellschaft

Professur Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie

4. Institut für Weltgesellschaft

Mitglied des Vorstands

7. Fakultät für Soziologie / Kommissionen und Ausschüsse / Fakultätskonferenz

Fakultätskonferenz (stellvertretendes Mitglied Hochschullehrer)

8. SFB 1288 "Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern" / SFB 1288 Projektbereich F: Standardisieren und Globalisieren: Expansive Vergleichspraktiken

Projektleiter im assoziierten DFG-Projekt: Wie Rankings hergestellt werden. Zur sozialen Produktion serieller Vergleiche.

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Curriculum Vitae

  • Ab Wintersemester 2016: Professor für Soziologische Theorie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld
  • März 2015 - September 2016: Inhaber der von der Stiftung Mercator ermöglichten Stiftungsprofessor für „Wissenschaftssystem und Politik“ am Forum Internationale Wissenschaft (fiw), Universität Bonn (seit März)
  • 2014: Forschungsaufenthalt an der Boston University in Boston, Mass., USA, finanziert durch ein Stipendium des Schweizer Nationalfonds (SNF) (Oktober bis Dezember)
  • 2014: Habilitation (Venia legendi: Soziologie) an der Soziologischen Fakultät der Universität Bielefeld (Habilitationsschrift: „Soziologie globaler Konkurrenz. Zur Verknüpfung von Soziologie der Konkurrenz und neuerer Globalisierungs und Weltgesellschaftsforschung“)
  • 2014-2015: Oberassistent am Soziologischen Seminar der Universität Luzern
  • 2013: 2. Preis der Fritz Thyssen Stiftung für sozialwissenschaftliche Aufsätze des Jahrgangs 2012 für den Aufsatz „Worum konkurrieren Nationalstaaten? Zu Begriff und Geschichte der Konkurrenz um ‚weiche‘ globale Güter“, Zeitschrift für Soziologie 41 (2012)
  • 2009-2014: Akademischer Rat a.Z. an der Soziologischen Fakultät der Universität Bielefeld
  • 2009: Dissertationspreis des Universitätsvereins der Universität Luzern für „Der Weltsport und sein Publikum. Zur Autonomie und Entstehung des modernen Sports“
  • 2008: Promotion an der Kultur- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern (Note: summa cum laude; Dissertationsschrift: „Der Weltsport und sein Publikum. Zur Autonomie und Entstehung des modernen Sports“)
  • 2006-2009: Wissenschaftlicher Assistent am Soziologischen Seminar der Universität Luzern
  • 2003-2006: Promotionsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Graduiertenkollegs „Weltbegriffe und globale Strukturmuster“
  • 2002-2003: Anwaltstätigkeit in Berlin
  • 2002: Zweites juristisches Staatsexamen, Berlin
  • 1997: Erstes juristisches Staatsexamen, Heidelberg

Aktuelle Forschungsthemen

Globalisierung und soziologische Theorie
Globalisierung ist nicht nur ein soziologisches Thema unter anderen. Die neuere Globalisierungsforschung stellt die soziologische Theorie vielmehr vor die Herausforderung, ihre leitenden Fragen und Begriffe im Licht dieser Forschung grundsätzlich zu überdenken. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit Kritik, die soziologische Tradition sei "methodologisch-nationalistisch" oder "eurozentrisch" geprägt, aber auch die Auseinandersetzung mit globalhistorischer Literatur, die unser Verständnis von Globalisierungsprozessen in den letzten Jahren enorm erweitert und verfeinert hat. Meine Beiträge zu diesem Thema durchdenken Konsequenzen dieser Forschungsergebnisse und versuchen, aus dem Dialog mit historischer Globalisierungsforschung neue Forschungsfragen für die soziologische Gesellschaftstheorie zu gewinnen.

Sociological Theory and Globalization Studies
For sociological theory, globalization is more than just a topic like any other. Rather, the rise of globalization research in recent decades and the critique of “methodological nationalism” and “eurocentrism” within the western intellectual tradition pose a fundamental challenge for sociological theorizing. My research in this area aims at reconsidering basic concepts and guiding problems of the sociological tradition in light of historical globalization research. I am particularly interested in what global historians call the long 20th century, a period of intensified globalization starting in the mid-19th century and continuing until today, which is closely associated with the history of telecommunication technologies from the telegraph network in the 19th century to today’s digital communication technologies. Interest in this period has drawn my attention to topics such as the globalization effects of electric telecommunication technologies, simultaneity as a sociological problem, the emergence and effects of global publics, global forms of competition, or the history of modern sports. My overall aim is to show how globalization research can be used to develop new research perspectives that transcend the usual camps in sociological theory.

Konkurrenz
Zwei Gesprächspartner, die sich um die Zustimmung weiterer Gesprächspartner bemühen; Parteien, die sich um Wähler bewerben; Staaten, die Anspruch auf dieselben Territorien erheben; Unternehmen, die ihre Marktanteile zu vergrößern versuchen; Wissenschaftler oder Künstler, die nach Anerkennung streben: Konkurrenz kann sich in unterschiedlichste Erscheinungsformen kleiden und in unzähligen sozialen Situationen und Feldern eine Rolle spielen. Disziplinen wie Ökonomie oder Politikwissenschaft konzentrieren sich in der Regel auf einzelne dieser Erscheinungsformen, wie insbesondere Markt-, Parteien- oder Staatenkonkurrenz. „Soziologie der Konkurrenz“: das heißt, sich für alle diese Erscheinungsformen zu interessieren und zu versuchen, durch systematische und historische Vergleiche ein genaueres Verständnis jeder einzelnen zu gewinnen. In meiner Forschung nehme ich dieses lange vernachlässigte Interesse an einer allgemeinen Soziologie der Konkurrenz wieder auf, um eine neue, historisch fundierte soziologische Forschungsperspektive auf Konkurrenz und Wettbewerb zu entwickeln.

Sociology of Competition
Competition appears in many forms and sizes, ranging from people vying for attention in face-to-face interaction, to parties struggling for the favor of voters, to states claiming the same territory, to corporations attempting to increase their market share, to artists and scientists fighting for recognition and reputation. Social scientists usually specialize on particular research fields and the respective forms of competition. In this disciplinary environment, the ‘sociology of competition’ can claim the niche of the most general comparative perspective: a perspective that takes interest in all competitive social phenomena in order to develop a more nuanced understanding of each one of them. This comparative outlook on competition was first proposed as early as around 1900 by classical sociologists like Charles Cooley and Georg Simmel but was largely forgotten in the following decades. In this book project, I resume this endeavor of a general sociology of competition in light of recent advances in the social sciences. My main aim is to develop a historically grounded concept of, and research perspective on, modern forms of competition.

Rankings (mit Jelena Brankovic und Leopold Ringel)
Internationale Rankings haben in den vergangenen drei Jahrzehnten enorm an Zahl und Prominenz hinzugewonnen. In unserer Forschung zu diesem Thema untersuchen wir diese „globale Rankingkultur“ aus einer soziologischen Perspektive, die Einsichten aus verschiedenen Forschungstraditionen - insbesondere aus der Soziologie der Konkurrenz, der Hochschul-/Wissenschaftsforschung sowie der Globalisierungs-/Weltgesellschaftsforschung - miteinander ins Gespräch bringt. Unser empirisches Interesse richtet sich vor allem auf zwei Felder, in denen Rankings eine zunehmend prominente Rolle spielen: Politik/Staaten sowie Wissenschaft/Hochschulen.

Rankings (together with Jelena Brankovic and Leopold Ringel)
Rankings have grown enormously in both number and visibility in recent years. In a series of projects, we investigate this “global ranking culture” in a historical-sociological perspective. As opposed to most of the literature, our research perspective is comparative in both systematic and historical regards. Rather than focusing on one particular field and the last few decades, we compare the role of rankings in different fields and study the long-term career of rankings in modernity. For this purpose, we combine insights and methods from different research traditions, particularly the sociology of competition, globalization research and organization studies.

Gewaltwettbewerbe (mit Teresa Koloma Beck)
Gewalt gilt heute weitgehend als illegitim. Das war nicht immer so: In der internationalen Politik ist das Prinzip der Gewaltlosigkeit erst seit dem 19. Jahrhundert, und insbesondere nach 1945, allmählich zu einer universale Gültigkeit beanspruchenden Norm geworden. Die Anwendung physischer Zwangsmittel hat dies offensichtlich nicht zum Verschwinden gebracht, wohl aber die Bedingungen für die Reproduktion von Gewalt verändert: Unter Verweis auf diese Norm ist es heute einerseits möglich, jede Form der Gewalt öffentlich anzuprangern und also zu delegitimieren; andererseits regt die unterstellte Geltung dieser Norm auch dazu an, Gewalt zur Attraktion von (welt-) öffentlicher Aufmerksamkeit einzusetzen. Lokale Gewaltkonflikte können daher heute immer auch in globale Konkurrenzen um Aufmerksamkeit und Legitimität eingebettet sein. Teresa Koloma Beck (Centre Marc Bloch, Berlin) und ich haben vorgeschlagen, solche Konstellationen unter dem Titel Gewaltwettbewerbe zusammenzufassen. In den kommenden Jahren wollen wir sie in historisch-soziologischer Perspektive erforschen und interdisziplinär zur Diskussion stellen.

Violent Conflictions (together with Teresa Koloma Beck)
Since the 19th century, the ideal of non-violence has been widely institutionalized in global politics. This has obviously not led to the disappearance of violence as a means of political conflicts. It has, however, changed the conditions for the reproduction of such conflicts and sets contradictory incentives of the conflict parties: On the one hand, the global ideal of non-violence allows de-legitimizing (criticizing, scandalizing) any kind of violence; on the other hand, it also encourages the deliberate use of violence in order to draw global attention to a conflict or to a conflict party’s cause. This embedding of local conflicts in global competition for attention and legitimacy can influence significantly the behavior and tactics of the conflict parties. The political scientist Teresa Koloma Beck and I refer to such constellations as violent conflictitions (a neologism that highlights the concurrence of conflict and competition) and propose to discuss them as a topic of interdisciplinary research.

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