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Herr Prof. Dr. Rainer Schützeichel

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Aktuelle Forschungsthemen

AKTUELLE ARBEITSGEBIETE UND FORSCHUNGSPROJEKTE
Soziale Kausalität
(Gemeinschaftsprojekt mit Dr. Rainer Greshoff, Universität Bremen)
Sowohl in ihren methodologischen und methodischen Ausführungen wie auch in ihren theoretischen Aussagen setzen die Sozialwissenschaften Kausalität und Kausalitätsbegriffe voraus. Was aber ist jeweils unter „Kausalität“ zu verstehen – eine Frage, die sich schon alleine ob der mannigfaltigen Kausalitätsbegriffe, die im Rahmen der Wissenschaftstheorie unterschieden werden, nicht einfach beantworten zu lässt. Unter Bezug auf die verschiedenen Diskussionen in der Wissenschaftstheorie wie den verschiedenen einzelnen Sozialwissenschaften geht dieses Forschungsprojekt dieser Frage nach. Dabei steht insbesondere das Problem im Vordergrund, inwiefern und inwieweit die Sozialwissenschaften auch auf Formen nicht-kausaler Erklärungen zugreifen können.

Modern Times – Die Eigenzeiten der Systeme
Das Thema „Zeit“ spielt zwar für die Entwicklung der soziologische Theorie eine herausragende Rolle, aber es gibt trotz Schütz, Mead und Luhmann keine soziologische Theorie, die die temporale Konstitution und Reproduktion von sozialen Phänomenen hinreichend klärt. In diesem Forschungsprojekt geht es um die Frage der Temporalabstimmung zwischen sozialen Funktionsbereichen. Es führt also die Soziologie der Zeit und die Soziologie der funktionalen Differenzierung zusammen und versteht funktionale Differenzierung vornehmlich als eine temporale Differenzierung. Funktionsbereiche zeichnen sich dadurch aus, dass sie Eigenzeiten ausbilden. Das Forschungsprojekt untersucht die beiden folgenden Fragen: Wie werden in sozialen Funktionsbereichen Eigenzeiten hergestellt? Und zweitens: Wie synchronisieren und desynchronisieren sich Funktionsbereiche? Es wird davon ausgegangen, dass Funktionsbereiche sich nicht nur in ihren Eigenzeiten mit anderen Funktionsbereichen synchronisieren müssen, sondern auch Potentiale der Desynchronisation, der Entkopplung von den temporalen Vorgaben anderer Bereiche entwickeln müssen.

Professionswissen in der Veränderung
Professionen wie die Mediziner, Juristen, Theologen, Pädagogen, Psychologen etc. spielen im Wissenshaushalt von Gesellschaften eine herausgehobene Rolle, da sie aufgrund ihrer Funktionen, nämlich der stellvertretenden Bearbeitung von lebensweltlichen Problemlagen über eine eigene Definitionsmacht und Wissensautonomie verfügen. Es ist aber bisher unerforscht, wie sich diese Wissensautonomie in Abgrenzung zum wissenschaftlichen Wissen auf der einen Seite und zum Laienwissen auf der anderen Seite reproduziert. In einer vergleichenden Studie werden sowohl die generativen Strukturen des kollektiven Professionswissens am Beispiel von Ärzten, Psychologen und Sozialpädagogen untersucht wie auch die Transformationen, die dieses Wissen angesichts der Selbstexpertisierung der Klienten und der Transnationalisierungen der Professionen erlebt.

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