220023 Zwischen Öffentlichkeit und Fachwissenschaft: Zeithistorische Kontroversen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (GSH+GSG) (SoSe 2007)

Inhalt, Kommentar

Zunehmend gerät ein Gegenstand in den Blick der zeitgeschichtlichen Forschung, zu dem man sich als Zeithistoriker verhalten muß: die Zeitgeschichte selbst. Im Spannungsfeld von Fachwissenschaft und ihrem Beitrag zur öffentlichen Debatte über Fragen der Vergangenheit stellt sich ihr die drängende Frage nach Aufgabe, Funktion und Selbstverständnis in einer sich wandelnden Mediengesellschaft. Das Seminar thematisiert am Beispiel ausgewählter zeithistorischer Debatten der letzten 45 Jahre (von der Fischer-Kontroverse bis hin zur Debatte über die Wehrmachtsausstellung) nicht nur die Wissenschaftsgeschichte einer Disziplin, sondern auch die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Der Zusammenhang zwischen disziplinärer Entwicklung und Prozessen der Massenmedialisierung kommt ins Blickfeld, wenn man den Blick auf außerwissenschaftliche Konkurrenten der Zeitgeschichte richtet: Denn Zeitgeschichte befindet sich - an der Seite von TV-Historikern, Politikern, Journalisten und Zeitzeugen - immer auch im Kampf um die legitime Deutung der Vergangenheit. Den Befund, daß manch eine Kontroverse nicht unbedingt neue wissenschaftliche Erkenntnisse hervorbringt, sondern vielmehr politische Gegenwartsinteressen Verlauf und Ergebnis der Debatte leiten, muß eine Zeitgeschichte, die sich auch als selbstreflexive versteht, ernst nehmen.

Literaturangaben

Klaus Große Kracht, Die zankende Zunft. Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945, Göttingen 2005; Martin Sabrow/Ralph Jessen/Klaus Große Kracht Hg., Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Grosse Kontroversen seit 1945, München 2003; Rudolf Augstein u.a., "Historikerstreit". Die Dokumentation der Kontroverse um die Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung, München 1987; Hans-Ulrich Wehler, Entsorgung der deutschen Vergangenheit? Ein polemischer Essay zum "Historikerstreit", München 1988; Julius H. Schoeps Hg., Ein Volk von Mördern? Die Dokumentation zur Goldhagen-Kontroverse um die Rolle der Deutschen im Holocaust, Hamburg 1996; Frank Schirrmacher Hg., Die Walser-Bubis-Debatte. Eine Dokumentation, Frankfurt 1999; Hans-Günther Thiele Hg., Die Wehrmachtsausstellung. Dokumentation einer Kontroverse, Bremen 1997.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Geschichte / Lehramt Sekundarstufe II A4; B2; B4; C1; D1 Wahlpflicht  
Geschichtswissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach Modul 2.2; Modul 2.4; Modul 2.8; Modul 2.3; 2.5.1 Wahlpflicht 4 scheinfähig  
Geschichtswissenschaft (Hauptfach) / Magister Wahlpflicht GS und HS
Geschichtswissenschaft (Nebenfach) / Magister Wahlpflicht GS und HS
Geschichtswissenschaft (G) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.10 Wahlpflicht 4 scheinfähig als Theorieseminar  
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.4; 2.5.1 Wahlpflicht 4 scheinfähig im Modul 2.5.1 als Theorieseminar  
Geschichtswissenschaft (HR) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) Modul 2.11 Wahlpflicht 4 scheinfähig als Theorieseminar  
Politikwissenschaft / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2009) 3.1b Wahlpflicht  
Politische Kommunikation / Master (Einschreibung bis SoSe 2013) 3.3    
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe I B1; B2; D2 Pflicht  
Sozialwissenschaften / Lehramt Sekundarstufe II B1; B2; D2    

Keine Konkretisierungen vorhanden

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Reichweite:
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Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 6. Februar 2007 
Letzte Änderung Räume:
Dienstag, 20. Februar 2007 
Art(en) / SWS
GSH+GSG / 2+2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
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