In diesem Seminar werden wir uns zunächst mit einführenden Texten zur Politischen Bildung beschäftigen. Der Schwerpunkt wird auf dem außerschulischen Bereich liegen, d.h. es wird um Politische Bildung gehen, wie sie in Bildungsstätten in freier Trägerschaft, bei den Gewerkschaften, bei Jugendverbänden, in „Volks-“hochschulen und in vielen anderen Zusammenhängen stattfindet. Politische Bildung versteht ihre Arbeit als wichtigen Beitrag zur Beförderung einer demokratischen Gesellschaft und macht Bildungsangebote zu unterschiedlichsten Themen, wie etwa zu den Funktionen des formalen politischen Systems, zu Antidiskriminierung, Geschlechtergerechtigkeit, Umwelt und Ökologie, Europa, Nord-Südverhältnisse und Entwicklungspolitik und vielem mehr.
Eine traditionsreiche Kontroverse besteht in der Frage, ob die Aufgabe Politischer Bildung vor allem darin besteht, die Bürger_innen zur Teilhabe an (formal-)demokratischen Prozessen zu befähigen oder ob Politische Bildung auch zu einer fortschreitenden Demokratisierung der Gesellschaft und Emanzipation der Menschen beitragen sollte. Die letztere Position, entstanden vor allem in den 70er und 80er Jahren unter dem Einfluss der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule, versteht sich selbst dabei auch als genuin kritische Politische Bildung.
In den letzten Jahren sind einige neuen Debatten darüber aufgekommen, was die Aufgabe Politischer Bildung in der Gegenwart ist. So hat sich zum einen eine „Demokratiepädagogik“ entwickelt, deren Protagonist_innen teils den Anspruch erheben, die ältere Politische Bildung abzulösen, was jedoch äußerst umstritten ist. Zum anderen ist ein neuer Diskurs um eine „Kritische Politische Bildung“ entstanden, wobei diese das Erbe der älteren emanzipativen Strömungen in der Politischen Bildung aufgreifen und aktualisieren möchte – nicht zuletzt vor dem Hintergrund neuerer sozialtheoretischer und politischer Entwicklungen (wie etwa in den Gender Studies, in den Postcolonial Studies und allgemein im Zuge poststrukturalistische Theoriebildung). Hier wird jedoch teils eingewandt, dass doch eigentlich jede Politische Bildung durch ihre Verpflichtung auf die Demokratie und den_die mündige_n Bürger_in per se als kritisch zu verstehen und es insofern unnötig sei, dies derart herauszustellen.
Im Seminar werden wir uns nach einem allgemeinen Einstieg in das Feld der (außerschulischen) Politischen Bildung mit diesen jüngeren Diskussionen um Demokratiepädagogik und verschiedene sich selbst als kritisch verstehende Versionen Politischer Bildung befassen.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, jedoch sollte ein allgemeines Interesse an der politischen Dimension von Bildung und Erziehung vorhanden sein.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE8 Bildung: Theorien und Institutionen | E1: Bildungstheorie und -geschichte | Studienleistung
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Studieninformation |
25-UFP2 Institutionen des Bildungs- und Erziehungswesens | E2: Bildungs- und Schultheorien | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Erziehungswissenschaft GHR / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | MA.2.2.4 | 2 | aktive Teilnahme EL u | |||
Erziehungswissenschaft GymGe / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | MG.2.2.4 | 2 | aktive Teilnahme EL u | |||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | Schwerpunkt II | |||||
Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Einschreibung bis SoSe 2008) | H.1.2 |