Periodisierungen in der Zeitgeschichte sind ein heikles Unterfangen, oft umstritten und mitunter schnell überholt. Während die Ereignisse von 1989-91 als Zäsur auf der Ebene der internationalen Staatenordnung weithin akzeptiert werden, sind Brüche und Wendemarken in vielen anderen Feldern weniger eindeutig auszumachen. In den vergangenen Jahren suchte die Forschung entscheidende Einschnitte vor allem in den frühen 1970er Jahren zu lokalisieren; spätestens der vielzitierte ‚Ölpreisschock‘ vom Herbst 1973 sei sichtbarer Endpunkt der Periode des Nachkriegsbooms gewesen. Auch diese Deutung rief zuletzt jedoch Widerspruch hervor. Frank Bösch etwa argumentiert, dass sich speziell in globaler Perspektive für verblüffend viele Komplexe (erst) um 1979 weitreichende und bis heute nachwirkende Veränderungen vollzogen.
Das Grundseminar diskutiert zunächst Nutzen und Nachteile von Periodisierungen. Anschließend greift es Zäsurvorschläge für verschiedene Themenfelder – von der Energie- und Finanzpolitik bis zum gewandelten Stellenwert von Religionen – auf, um sie kritisch zu durchleuchten und ihre Stichhaltigkeit zu prüfen.
Frank Bösch, Umbrüche in die Gegenwart. Globale Ereignisse und Krisenreaktionen um 1979, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 9 (2012), S. 8-32.
Anselm Doering-Manteuffel / Lutz Raphael, Nach dem Boom. Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit 1970, Göttingen 2. Aufl. 2010.
Niall Ferguson u.a. (Hg.), The Shock of the Global. The 1970s in Perspective, Cambridge 2010.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
22-B4-LFS-Ha Geschichte 1: Hauptmodul Geschichte der römischen und der romanischen Welt (für Studierende mit Kernfach Geschichte) | Seminar | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Geschichtswissenschaft / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | Modul 2.2; Modul 2.4; Modul 2.8 | 4 | scheinfähig | ||
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 2.4 | Wahlpflicht | 4 | scheinfähig | ||
Romanische Kulturen: Sprache, Literatur, Geschichte / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | BaRKS4b; BaRK5e |
Erwartet wird – neben der sorgfältigen Lektüre der jeweiligen Grundlagentexte – die Offenheit für unterschiedliche Präsentations- und Diskussionsweisen sowie kooperative Lernformen. Eine kurze mündliche Prüfung am Seminarende ist obligatorisch.