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Junges ZiF: 12 neue Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler

Veröffentlicht am 15. November 2016, 10:55 Uhr
Nachwuchsförderprogramm für fächerübergreifendes Arbeiten

Wissenschaft bedeutet Spezialisierung. Doch für Innovation und Orientierung ist der Blick über den Tellerrand der eigenen Disziplin unverzichtbar. Das Junge ZiF, das Nachwuchsförderprogramm des Zentrums für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, bietet jungen Forschenden die Möglichkeit, diesen Blick zu entwickeln. Am 11. und 12. November wurden  zwölf neue Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im „Jungen ZiF“ in Bielefeld begrüßt.


Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten in den nächsten zweieinhalb Jahren gemeinsam an interdisziplinären Themen. Foto: ZIF/Universität Bielefeld
Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten in den nächsten zweieinhalb Jahren gemeinsam an interdisziplinären Themen. Foto: ZIF/Universität Bielefeld
Die Mitglieder des Jungen ZiF treffen sich dreimal im Jahr, um sich über ihre Forschungsthemen auszutauschen und ein gemeinsam gewähltes interdisziplinäres Thema zu bearbeiten. Zu den Themen der letzten Treffen gehörten die Wahrheitsbegriffe in den Wissenschaften, die Ethik des Kopierens und die Bedeutung von Big Data. Zudem können die Fellows am ZiF eigene interdisziplinäre Tagungen initiieren und durchführen.

Sie forschen zu so unterschiedlichen Themen wie Neuroethik, Staatstheorien, Evolutionäre Psychologie oder Umweltgeschichte – gemeinsam ist ihnen das Interesse an fächerübergreifenden Fragestellungen. Im Nachwuchsförderprogramm Junges ZiF haben herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für fünf Jahre die Möglichkeit, eine Fähigkeit auszubilden, die im Wissenschaftsbetrieb oft zu kurz kommt: die Fähigkeit, fächerübergreifend zu denken und zu kommunizieren, die eigene Arbeit Kollegen anderer Disziplinen zu erläutern, im Gegenzug die Grundzüge von deren Arbeit zu erfassen und gemeinsam neue Fragestellungen zu erarbeiten. Insgesamt versammelt das Junge ZiF 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die derzeitigen Fellows arbeiten an Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland, Europa und Australien. Alle zweieinhalb Jahre wird die Hälfte der Fellowships neu vergeben.

Das seit 2002 bestehende Junge ZiF füllt eine Lücke im akademischen Bereich. „Interdisziplinäre Zusammenarbeit gehört zu dem Förderlichsten, was einem Forscher passieren kann“, schrieb der Gründervater des Zentrums für interdisziplinäre Forschung, Helmut Schelsky, schon in den 1960er Jahren. Die Erfahrungen der Fellows bestätigen dies immer wieder aufs Neue. Sie beschreiben den Einblick in interdisziplinäres Arbeiten, den sie am ZiF gewinnen konnten, im Rückblick als prägend für ihre Karriere und wichtige Ressource für ihr wissenschaftliches Arbeiten.

Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) – 1968 als „Keimzelle“ der Universität Bielefeld gegründet – fördert herausragende interdisziplinäre und innovative Forschungsprojekte und gilt als Ideengenerator für neue, ungewöhnliche und „riskante“ Forschungsthemen. Das ZiF ist eine unabhängige, thematisch ungebundene Forschungseinrichtung und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Länder und aller Disziplinen offen.

Die neuen Mitglieder des Jungen ZiF:

Dr. Jan Christoph Bublitz
Universität Hamburg, Fakultät für Rechtswissenschaft
Forschungsschwerpunkte: Recht und Ethik der Psyche; Bio- und Neuroethik; Rechtsphilosophie; Menschenrechte; Strafrecht; Strafbegründung und Willensfreiheit

Dr. Philipp Erbentraut
Goethe Universität, Frankfurt a. M., Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Demokratie- und Staatstheorien (vor allem das Verhältnis von Wohlfahrtsstaat und strafendem Staat); Politische Soziologie (insbesondere Parteien und Parlamente); Politische Ideengeschichte des 19. Jahrhunderts

Dr. Christa Finkenwirth
Universität Zürich, Schweiz, Department of Anthropology
Forschungsschwerpunkte: Primatologie, Evolutionäre Psychologie, Kooperation und Prosozialität, Soziale Bindungen, Sozio-Endokrinologie; epistemische Funktionen von Sprache im Erkenntnisprozess

Dr. Thomas Fischer
Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Modelle mit heterogenen Agenten; Finanzstabilität; Einkommens- und Vermögensungleichheit; Rating-Agenturen; Hochfrequenzhandel

Dr. Dr. Hanjo Hamann
Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn
Forschungsschwerpunkte: Rechtswissenschaft und Legistik (insb. Vertrags- und Gesellschaftsrecht); Empirische Rechtsforschung, insb. mit sprach- und wirtschaftswissenschaftlichen Bezügen (Rechtslinguistik / Verhaltensökonomik)

Dr. Marie Louise Herzfeld-Schild
Universität zu Köln, a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne
Forschungsschwerpunkte: Musikwissenschaft an den Schnittstellen von Philosophie, Wissen(schaft)s- und Emotionsgeschichte; Musiktheorie und Musikästhetik der Antike und des 18. bis 21. Jahrhunderts; Musikalische Avantgarde nach 1945; Musik in der Rechtsgeschichte

Dr. Matthias Hoesch
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Philosophisches Seminar
Forschungsschwerpunkte: Politische Philosophie (insbesondere Migrationsethik und territoriale Gerechtigkeit); Kants praktische Philosophie; Geschichtsphilosophie

Dr. Valérie Kobi
Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Forschungsschwerpunkte: Kunst- und Kunsttheorie des 18. Jahrhunderts; Sammlungs- und Museumsgeschichte; Kennerschaft; Objekt und Materialität; Begegnung von Kunst und Wissenschaft

Dr. Simone M. Müller
Ludwig-Maximilians-Universität München, Rachel Carson Center for Environment and Society
Forschungsschwerpunkte: Globalgeschichte; Umweltgeschichte; Analyse globaler Prozesse aus historischer Perspektive; Wirtschaftstheorie; Medien- und Kommunikationsstudien

Dr. Florian Muhle
Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie
Forschungsschwerpunkte: Medien- und Techniksoziologie mit besonderem Schwerpunkt auf Mensch-Maschine-Kommunikation; Sozialtheorie; Methodologie Qualitativer Sozialforschung

Dr. Norbert Paulo
Universität Salzburg, Österreich, Fachbereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Forschungsschwerpunkte: Empirische Ethik, Philosophische Methodologie, Angewandte Ethik, Rechtsphilosophie

Dr. Joachim Wündisch
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Philosophie
Forschungsschwerpunkte: Politische Philosophie; Rechtsphilosophie; Klimaethik; Verantwortung; Territoriale Rechte; Intergenerationale und globale Gerechtigkeit


Weitere Informationen:

www.uni-bielefeld.de/(de)/ZIF/DJZ/

Kontakt:
Dr. Marc Schalenberg, Universität Bielefeld
Zentrum für Interdisziplinäre Forschung
Telefon: 0521 106-2794   
E-Mail: marc.schalenberg@uni-bielefeld.de

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