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Der Unterschied zwischen Robotermädchen und -jungs

Veröffentlicht am 11. Juni 2014, 09:18 Uhr

Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović übernimmt Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld

Wann wird Robotern zugeschrieben, weiblich oder männlich zu sein? Denken Männer und Frauen unterschiedlich über Roboter und gehen sie anders mit ihnen um? Wie werden Design und Nutzung von Robotern von gesellschaftlichen Vorstellungen der Geschlechterrollen beeinflusst und von den Erfahrungen als Frau oder Mann? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović PhD von der Indiana University in Bloomington, USA. Mitte Juni tritt sie die Gender-Gastprofessur an der Universität Bielefeld an. Am Exzellenzcluster CITEC hält sie im laufenden Sommersemester Vorträge und diskutiert in Seminaren über Geschlechter- und Kulturforschung in der Robotik.

Die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović befasst sich in Bielefeld damit, unter welchen Bedingungen Menschen Robotern ein Geschlecht zuschreiben. Foto: Indiana University
Die Sozialrobotik-Forscherin Selma Šabanović befasst sich in Bielefeld damit, unter welchen Bedingungen Menschen Robotern ein Geschlecht zuschreiben. Foto: Indiana University
In ihrer Forschung befasst sich Selma Šabanović mit Mensch-Maschine-Interaktion und interkulturellen Studien zu Wissenschaft und Technik. Sie beleuchtet die Nutzung und das Design von Robotern auch mit kritischen Sozialanalysen. Šabanović erforscht zum Beispiel, wie Laien Roboter in Alltagsituationen – etwa zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen – erleben und nutzen. In Japan und den USA geht sie der Frage nach, wie Robotertechnik in verschiedenen Kulturen gestaltet und wahrgenommen wird, und sie analysiert, wie sich der Umgang mit Robotern unterscheidet. Als Methoden nutzt sie unter anderem Verhaltensanalyse, Ethnographie, Laborversuche und Befragungen.

Die gebürtige Bosnierin Selma Šabanović ist Wissenschaftlerin an der School of Informatics and Computing der Indiana University. 2008 und 2009 war sie Dozentin an der Stanford University in den USA, in einem Programm zu Wissenschaft, Technik und Gesellschaft. Sie war Gastdozentin am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) in Tsukuba, Japan, sowie am Robotik-Institut der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA. Ihre Dissertation hatte sie 2007 im Fach Wissenschafts- und Technikforschung am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, New York, USA, abgeschlossen. Zuvor hatte sie Politikwissenschaften und internationale Beziehungen an der Boğaziçi University in Istanbul, Türkei, studiert.

Die Gender-Gastprofessur ist eine fakultätsübergreifende „Wanderprofessur“ der Universität Bielefeld. Mit ihr will die Hochschule gemeinsam mit den Fakultäten genderspezifische Inhalte in Forschung und Lehre stärken. Zu den Zielen gehört, Wissen aus der Geschlechterforschung in den einzelnen Disziplinen zu vermitteln und zu verankern. Außerdem geht es darum, Frauen in Forschung und Lehre stärker sichtbar zu machen. Seit 2010 finanziert die Universität die Gender-Gastprofessur.

Bisherige Gastprofessorinnen waren die Juristinnen Dr. Ulrike Lembke (Universität Hamburg) und Dr. Barbara Degen (Mitbegründerin des Feministischen Rechtsinstituts in Bonn und Hamburg), außerdem die Epidemiologin Dr. Claudia Terschüren (Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen), die Soziologin Professorin Dr. Cornelia Helfferich (Evangelische Hochschule Freiburg) und die Anglistin Professorin Dr. Maryemma Graham (University of Kansas, USA).

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/gender/gendergastprofessur.html

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