© Universität Bielefeld

Pressemitteilungen

Drei Millionen Euro Forschungsmittel für das Centrum für Biotechnologie der Universität Bielefeld (Nr. 84 /2010)

Veröffentlicht am 10. Mai 2010, 13:08 Uhr

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Genomforschungsprojekte in den Bereichen Medizin, Landwirtschaft und Industrie

Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld erhält im Rahmen des Förderprogramms „Genomik-Transfer“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Fördermittel in Höhe von knapp drei Millionen Euro. Diese Zuwendung soll in den nächsten drei Jahren sowohl die Personalstruktur verbessern als auch die Rechneranlage wesentlich erweitern. Die neuen Forschungsprojekte entstammen den Bereichen Medizin, Landwirtschaft und Industrie und bauen auf das am CeBiTec vorhandene Wissen zur mikrobiellen Genomforschung auf. „Mit dieser Zuwendung kann das CeBiTec seine internationale Stellung auf dem Gebiet der mikrobiellen Genomforschung ausbauen, insbe-sondere aber die Analyse der anfallenden großen Datenmengen wesentlich verbessern“, erläutert Professor Dr. Alfred Pühler, Sprecher des CeBiTec Vorstandes.

Eines der Forschungsprojekte ist dem Aufspüren neuer Antibiotika gewidmet, die in der Medizin zur Bekämpfung bakterieller Infektionskrankheiten dringend benötigt werden. In Bielefeld soll hierzu ausgehend von einer größeren Anzahl an Streptomycetenstämmen die genetische Information zur Synthese von antibiotischen Substanzen entschlüsselt werden. An diesem Projekt sind insgesamt 12 Projektpartner aus Industrie und Universitäten beteiligt.

Ein weiteres Forschungsprojekt widmet sich der Stammoptimierung des Aminosäure-Produzenten Corynebacterium glutamicum. Aminosäuren werden weltweit in großen Mengen als Zusatzstoffe in Futtermittel in der Tierzucht eingesetzt. Das Projekt ist ebenfalls als Verbundprojekt angelegt und wird von der in Halle-Künsebeck ansässigen Firma Evonik-Degussa begleitet.

Schließlich wird noch ein Forschungsvorhaben durchgeführt, das sich dem phytopathogenen Pilz Rhizoctonia solani, dem Erreger der Schwarzfäule bei Salat beschäftigt. In diesem Projekt sollen biologische Schutzmechanismen auf molekularer Ebene analysiert werden, ein Vorhaben, das dazu beitragen soll, den Einsatz von Agrochemikalien zu reduzieren.

Der weitaus größte Teil – insgesamt 1,85 Millionen Euro – der zur Verfügung gestellten Mittel wird am CeBiTec zum personellen und apparativen Ausbau der „Technologieplattform Bioinformatik“ verwendet. Diese IT-Plattform stellt das Herzstück der mikrobiellen Genomforschung am CeBiTec dar und gilt in Deutschland als einzigartig. „Wir werden alles tun, um die Vorrangstellung dieser Plattform durch Ausbau der Speicher- und Rechenkapazität zu erhalten", kommentiert Dr. Alexander Goesmann, Leiter der Technologieplattform Bioinformatik. Mit dieser Zuwendung des BMBF sind für die nächsten drei Jahre die Grundlagen für eine erfolgreiche Forschungsstruktur am CeBiTec gelegt.

Bereits im letzten Jahr wurden im Rahmen einer anderen Förderinitiative – CLIB2021 („Cluster Industrielle Biotechnologie“) – zwei große Projekte an das CeBiTec vergeben. Eines der Projekte diente dem Ausbau der Infrastruktur der „Technologieplattform Genomik“, die sich mit Genomsequenzierung, Transkriptanalyse sowie Proteom- und Metabolomforschung beschäftigt. Das zweite Projekt hatte den Aufbau eines Graduiertenclusters zum Inhalt, das für insgesamt 28 Doktorandinnen und Doktoranden ein Promotionsstudium auf dem Gebiet der Industriellen Biotechnologie ermöglicht.

Kontakt:
Prof. Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld
Centrum für Biotechnologie (CeBiTec)
Tel. 0521 106-8750
E-Mail: Puehler@CeBiTec.Uni-Bielefeld.DE

Gesendet von NLangohr in Forschung & Wissenschaft
Kommentare:

Senden Sie einen Kommentar:
Kommentare sind ausgeschaltet.

Kalender

« April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1
2
3
6
7
10
11
12
13
14
15
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
     
       
Heute

Newsfeed