Abt. Geschichtswissenschaft
Bielefeld-York Austausch goes digital
Kurz vor Weihnachten haben sich Mitglieder der BGHS mit Promovierenden aus York zu einem digitalen Coffee-Talk getroffen. Sie haben sich dabei über die aktuelle Pandemiesituation in den jeweiligen Universitäten ausgetauscht sowie über allgemeine studienbezogene Eigentümlichkeiten. Nach einem munteren Austausch waren sich alle einig, weitere Treffen folgen zu lassen.
Fakultätskolloquium am 3.2.21
18-20 Uhr
Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger (Wissenschaftskolleg zu
Berlin): Akademisches Selbstmarketing. Frühneuzeitliche
Perspektiven auf ein aktuelles Thema
Den Zoom-zugang erhält man bei Anke Schwengelbeck.
ZThF veröffentlicht Call for Workshops
Unter folgendem Link ruft der Vorstand des Zentrums für Theorien in der historischen Forschung zur Einreichung von Anträgen für die finanzielle Unterstützung von Workshops im Wintersemester 2021/22 auf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/geschichtswissenschaft/forschung/zthf/ausschreibungen/
Die Einreichungsfrist für Anträge endet am 28. Februar 2021.
14.01.21 Wulf Kansteiner (Aarhus) Transnationales Ressentiment und marktkonforme Zirkulation: Das Theoriegebäude der Memory Studies
14.01.2021 | 16-18 Uhr | Anmeldung per Mail
Die Memory Studies haben ein anderes Verhältnis zur Medialisierung der Vergangenheit als die Geschichtswissenschaft. Geschichtswissenschaft ist eine anti-immersive mediale Praxis zum Begreifen der Vergangenheit, während Memory Studies die immersiven Qualitäten von Erinnerungsmedien und Erinnerungskulturen ausdrücklich schätzt. Außerdem sieht sich die Memory Studies einem konstruktivistischen Wissenschaftsverständnis verpflichtet, der vielen Historikern fremd bleibt. Daraus ergeben sich spezifische Theoriebedürfnisse für die Memory Studies, aber auch ein ethisches Dilemma. Die konstruktivistische Toleranz gegenüber real existierenden Erinnerungskulturen reduziert den analytischen Abstand zu den empirischen Untersuchungsobjekten der Memory Studies. Forscher haben sich deshalb wiederholt an transnationalen Normen wie z.B. globalen Menschenrechtskonzepten orientiert. Aber diese Strategie hat weder auf der Ebene der Erinnerungskulturen noch der Ebene der Memory Studies die gewünschten Ergebnisse produziert, z.B. wenn es darum geht, eine politisch effektive Abgrenzung von moralisch suspekten Erinnerungsbeständen zu markieren. Mehr noch, die Wertschätzung transnationaler Normen führte bisweilen zu einer unreflektierten Nähe zu neoliberalen Ordnungsdiskursen einerseits und der summarischen Distanzierung von nationalen Erinnerungsbeständen andrerseits. Die neusten Theorieansätze, die helfen sollen diese Probleme zu beheben, haben große politische Relevanz im Zeitalter von Umwelt-, Me-too und Black-Lives-Matter Aktivismus. Und sie bleiben, wie die Memory Studies im Allgemeinen, erfrischend selbstreflexiv und instabil.
Teilnahmeanfragen verwaltet Frau Schwengelbeck per Mail (anke.schwengelbeck@uni-bielefeld.de)